Im Garten von meinen Eltern könnt ihr meine ältesten Töpferwerke begutachten - die dürften so zwischen 1995 und 1997 entstanden sein. Danach habe ich eine kurze künstlerische Schaffenspause eingelegt und erst vor einigen Jahren wieder zum Ton zurückgefunden. Seitdem hat mich hat mich das Material nicht mehr so ganz losgelassen. Beim Töpfern kann ich einfach alles vergessen und so richtig runterkommen. Nach einigen Töpferkursen und einem halben Töpferstudio auf dem heimischen Esstisch war klar: ein Atelier muss her. Und so kam es dann auch.
Das studio.fritte gibt es seit Anfang 2022. Gemeinsam mit anderen Töpferbegeisterten suchten wir damals ein kreatives Zuhause und haben es in der ALTEN MU in Kiel gefunden. Hier entsteht auch meine gesamte Keramik. Ich probiere gern neue Techniken aus und experimentiere mit Materialien und Herstellungsformen. Aktuell färbe ich meinen aufbereiteten Ton gern mit Pigmenten, oder bemale weißen Ton mit knalligen Unterglasuren, die auf den lederharten Ton aufgetragen werden.
Mir liegt Nachhaltigkeit sehr am Herzen. Gerade in Bezug auf den Energieverbrauch im Brennprozess muss ich jedoch ehrlicherweise Kompromisse eingehen. Dafür wird der Ofen nur voll und nur mit Teilen, für die es sich lohnt, angeworfen. Beim Ton greife ich, sofern möglich, auf einen nachhaltiger gewonnen Ton aus Deutschland zurück, welcher weniger Ressourcen verbraucht, als herkömmliche Tonmassen aus Tongruben. Für diesen Ton werden ausschließlich sogenannte Sekundärrohstoffe verwendet, welche in anderen Industriezweigen anfallen. Die Masse wird anschließend ohne Einsatz fossiler Brennstoffe aufbereitet. Darüber hinaus achte ich im Studio-Alltag darauf über den Reclaim-Prozess so viel Ton wie möglich zu recyclen und erneut zu verwenden.
Die meisten meiner Stücke entstehen an meiner alten Drehscheibe aus dem Jahr 1979. Auf dieser werden sie erst gedreht, dann im lederharten Zustand abgedreht und nach dem Durchtrocknen bei 900 Grad in unserem Studio-Ofen Brennjamin gebrannt. Anschließend werden die Gefäße geschliffen und glasiert. Im Glasurbrand wird den Teilen bei 1220 Grad nochmals ordentlich eingeheizt.
Abschließend teste ich alle Gefäße auf ihre Hitzebeständigkeit und dann geht es ab in den Shop. Für alle hier erhältlichen Gebrauchskeramiken liegt übrigens eine Konformitätserklärung für die genutzen Glasuren vor.
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